DE: Kotwasser ES: diarrea acuosa en caballos
DE: Kotwasser beim Pferd – kleine Fütterungsfehler mit großer Wirkung
1. Einleitung
Kotwasser ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom. Die Äppel sind normal geformt, aber zusätzlich tritt wässrige Flüssigkeit aus. Für viele Pferdebesitzer ist das ein leidiges Thema: verschmutzte Hinterbeine, Hautprobleme, unangenehmer Geruch – und die Unsicherheit, was im Pferd eigentlich los ist.
Viele Halter greifen zu teuren Ergänzungsfuttern oder Pülverchen, in der Hoffnung, das Problem in den Griff zu bekommen. Doch oft bleibt der Erfolg aus. Der Grund: Die eigentlichen Auslöser liegen häufig nicht in einem Mangel an Zusatzstoffen, sondern in unscheinbaren Fütterungsfehlern im Alltag.
2. Typische, aber wenig bekannte Fehler
- Knoblauch & Kräuter mit starker Wirkung
Beliebt als „natürliche Helfer“ gegen Insekten oder zur Stoffwechselanregung. Doch Knoblauch reizt die Darmschleimhaut und kann die Flora aus dem Gleichgewicht bringen. Auch stark entwässernde oder bittere Kräuter (z. B. Brennnessel, Löwenzahn) können den Wasserhaushalt durcheinanderbringen. - Öl-Überdosierung
Ein bisschen Öl kann Energie liefern oder den Fellglanz unterstützen. Zu viel Öl jedoch überfordert die Fettverdauung, und ungespaltene Fettsäuren landen im Dickdarm → Kotwasser. - Mineralstoffpräparate (Magnesium, MSM, Salz)
Gerade Magnesium- und Schwefelpräparate oder übermäßiges Lecken an Minerallicks können einen osmotischen Effekt haben: Wasser wird in den Darm gezogen → Kotwasser. - Zu viel strukturarmes Heu
Klingt paradox, aber auch Heu kann problematisch sein – vor allem, wenn es sehr weich, eiweißreich oder einseitig ist. Dem Darm fehlt dann die Struktur, um Flüssigkeit zu binden und die Passage zu verlangsamen. - Zu lange Fresspausen
Wird zu selten gefüttert, entstehen große Lücken in der Nahrungsaufnahme. Die Magensäure kann nur unzureichend abgepuffert werden. Der Darm arbeitet ungleichmäßig, Gärungen und Flüssigkeitsaustritt können die Folge sein. - Ungünstiges Calcium-Phosphor-Verhältnis
Das Ca:P-Verhältnis ist ein stiller, aber entscheidender Faktor. - Zu viel Calcium und wenig Phosphor → das Verhältnis kippt zu stark in Richtung Calcium.
- Zu viel Phosphor
und wenig Calcium → das Verhältnis verschiebt sich zugunsten von Phosphor.
Beides kann die Darmflora belasten und Kotwasser begünstigen.
👉 Ausgleich gelingt über eine clevere Kombination von Heu + Stroh + ggf. geeigneten Phosphorträgern . - Zu viel Kleie oder Mash
Weizenkleie und Mash wirken verdauungsanregend – in Maßen sinnvoll. In zu großen Mengen ziehen sie Wasser in den Darm und können selbst Kotwasser verursachen. - Abrupte, schnelle Futterwechsel
Ein neues Heu, ein anderes Kraftfutter – jeder schnelle Wechsel bringt die Darmflora aus dem Takt. - „Unsichtbare“ Schimmel- und Toxinbelastung
Nicht jedes Futter mit Belastung riecht muffig. Auch scheinbar gutes Heu oder Stroh kann Endotoxine enthalten, die die Darmwand reizen und Kotwasser fördern. - Ungeeignete Präbiotika
Präbiotika sollen die „guten“ Bakterien füttern. Doch: Nicht jedes Präbiotikum ist sinnvoll. - Zu viel Inulin, FOS oder Kleie können selbst Gärungen fördern.
- Ohne eine stabile Basisration (Heu + Struktur) verpufft die Wirkung ohnehin.
- Manche Pferde reagieren empfindlich auf Industriepräparate, während sie natürliche Quellen (z. B. Pektin aus Äpfeln, Flohsamen, Leinsamen) besser vertragen.
👉 Fazit: Präbiotika sind kein Wundermittel. Sie können helfen – aber nur, wenn die Raufutterbasis stimmt.
3. Warum das Problem auf Mallorca besonders präsent ist
Auch wenn es inzwischen qualitativ gutes Importheu gibt, ist die Situation hier speziell:
- Wirklich sortenreiche Heuqualitäten mit 30–40 Gras- und Kräuterarten gibt es hier nicht. Die meisten Heusorten bestehen aus höchstens 2–3 Grassorten – oft reine Monokulturen.
- Das hier verfügbare Heu ist zudem häufig strukturarm, was bei 100 % Heufütterung ohne zusätzliche Strukturpartner wie Stroh Kotwasser sogar verstärken kann.
- Dazu kommen Klima- und Insektenstress, die Verdauungsprobleme zusätzlich verschärfen.
Das bedeutet: Auch Heu, das „gut aussieht“, kann die Struktur und Vielfalt fehlen, die der Pferdedarm braucht.
4. Die Lösung – Raufutter-Basis stabilisieren
🌾
Stroh + Heu richtig kombinieren
Stroh liefert langfaserige Struktur, verlängert die Fresszeiten, entlastet den Stoffwechsel und bindet Flüssigkeit. Heu bringt Energie, Eiweiß und Vitamine. Gemeinsam bilden sie eine stabile Basis.
⏳
Langsame Umstellung
Die Verdauung braucht Zeit. Neue Futterbestandteile sollten immer Schritt für Schritt eingeführt werden, damit sich die Darmflora anpassen kann.
⚖️
Ausgewogenes Ca:P-Verhältnis
Eine der wichtigsten Stellschrauben. Weder ein Übermaß an Calcium noch ein Phosphorüberschuss sind günstig. Mit der richtigen Kombination der Futtermittel bleibt das Verhältnis stabil.
🎯
Zusatzfuttermittel gezielt einsetzen
Nicht alles, was auf dem Markt ist, ist für jedes Pferd sinnvoll. Statt „wahllos“ Pulver zu probieren, lieber gezielt und bedarfsgerecht ergänzen.
5. Fazit
Kotwasser ist oft ein Signal des Darms: „Hier stimmt das Gleichgewicht nicht.“ Die Ursachen liegen häufig nicht in großen Krankheiten, sondern in kleinen, unscheinbaren Fütterungsfehlern.
Die gute Nachricht: Wer die Raufutterbasis im Blick hat, kann viel erreichen. Besonders die Kombination aus Heu und Stroh ist ein Schlüssel – praxisnah, bezahlbar und auch unter mallorquinischen Bedingungen gut umsetzbar.
👉 Kleine Anpassungen in der Fütterung können Kotwasser dauerhaft reduzieren – ohne teure Wundermittel.
👉 „Wenn du unsicher bist, wie du Heu und Stroh bei deinem Pferd am besten kombinierst, melde dich gerne – ich helfe dir, eine passende Ration für deine Bedingungen vor Ort zu finden.“
ES: Diarrea acuosa en caballos – pequeños errores de alimentación con gran impacto
1. Introducción
La diarrea acuosa (Kotwasser) no es una enfermedad en sí, sino un síntoma. Las heces tienen forma normal, pero además aparece líquido acuoso. Para muchos propietarios esto es un problema molesto: patas traseras sucias, irritaciones de la piel, mal olor – y la incertidumbre de qué ocurre realmente en el caballo.
Muchos recurren a complementos caros o polvos esperando solucionar el problema. Pero el éxito suele faltar. La razón: las verdaderas causas no suelen estar en una carencia de suplementos, sino en errores de alimentación aparentemente pequeños en el día a día.
2. Errores típicos, pero poco conocidos
Ajo y hierbas de acción fuerte
Se utilizan como “ayuda natural” contra insectos o para estimular el metabolismo. Sin embargo, el ajo irrita la mucosa intestinal y puede desequilibrar la flora. También hierbas muy diuréticas o amargas (como ortiga o diente de león) alteran el equilibrio de líquidos.
Exceso de aceite
Un poco de aceite puede aportar energía o mejorar el brillo del pelo. Demasiado, en cambio, sobrecarga la digestión de grasas; los ácidos grasos no digeridos llegan al intestino grueso → diarrea acuosa.
Complementos minerales (magnesio, MSM, sal)
El exceso de magnesio o azufre, o un consumo elevado de bloques minerales, provoca un efecto osmótico: el agua se desplaza al intestino → diarrea acuosa.
Heno demasiado pobre en fibra
Aunque suene paradójico, también el heno puede ser problemático, sobre todo si es muy blando, rico en proteínas o demasiado uniforme. Falta la fibra larga que retenga líquido y ralentice el tránsito intestinal.
Pausas de alimentación demasiado largas
Si se dan grandes intervalos sin comida, la digestión se vuelve irregular → fermentaciones y salida de líquido.
Relación calcio-fósforo desequilibrada
Es un factor silencioso, pero decisivo.
- Demasiado calcio y poco fósforo → la proporción se inclina demasiado hacia el calcio.
- Demasiado fósforo y poco calcio → la proporción cambia a favor del fósforo.
Ambos pueden ejercer presión sobre la flora intestinal y promover las heces acuosas
👉 El equilibrio se logra mediante una combinación inteligente de heno + paja + portadores de fósforo posiblemente adecuados.
Demasiado salvado o mash
En pequeñas cantidades estimulan la digestión, pero en exceso atraen agua al intestino → diarrea acuosa.
Cambios de alimentación bruscos
Un nuevo heno, otro concentrado – cualquier cambio rápido altera la flora intestinal.
Moho o toxinas “invisibles”
No siempre huele mal. Incluso un heno o paja aparentemente bueno puede contener toxinas que irritan la mucosa.
Prebióticos inadecuados
Los prebióticos pretenden “alimentar” a las bacterias buenas. Pero no siempre son útiles.
- Un exceso de inulina, FOS o salvado provoca fermentaciones.
- Sin una base estable de heno + fibra, no tienen efecto real.
- Algunos caballos reaccionan mal a productos industriales, mientras que toleran mejor fuentes naturales (pectina de manzana, semillas de lino, psyllium).
👉 Conclusión: los prebióticos no son un remedio milagroso. Solo funcionan si la base de forraje es adecuada.
3. Por qué el problema es tan frecuente en Mallorca
Aunque hoy en día disponemos de heno importado de buena calidad, la situación aquí es especial:
- No hay henos realmente variados con 30–40 especies de gramíneas y hierbas. La mayoría de las variedades disponibles contienen como máximo 2–3 tipos de gramíneas – muchas veces monocultivos.
- El heno disponible suele ser pobre en fibra, lo que en una dieta basada al 100 % en heno, sin socios estructurales como la paja, puede agravar la diarrea acuosa.
- Además, el clima y el estrés por insectos empeoran aún más los problemas digestivos.
4. La solución – estabilizar la base de forraje
🌾
Combinar correctamente heno + paja
La paja aporta fibra larga, alarga el tiempo de ingestión, alivia el metabolismo y absorbe líquido. El heno aporta energía, proteínas y vitaminas. Juntos forman una base equilibrada.
⏳
Transición lenta
El sistema digestivo necesita tiempo. Los cambios deben hacerse poco a poco para que la flora intestinal se adapte.
⚖️
Relación Ca:P equilibrada
Ni un exceso de calcio, ni un exceso de fósforo son adecuados. El equilibrio con
heno + paja + salvado/avena mantiene la digestión estable.
🎯
Usar complementos de manera específica
No todos los polvos sirven para todos los caballos. Mejor usarlos de forma dirigida y según necesidad.
5. Conclusión
La diarrea acuosa suele ser la forma en que el intestino dice: “Aquí algo está desequilibrado.” Las causas no suelen ser grandes enfermedades, sino pequeños errores de alimentación.
La buena noticia: con la base de forraje adecuada se puede mejorar mucho. La combinación de heno y paja es clave – práctica, asequible y perfectamente aplicable en las condiciones de Mallorca.
👉 Pequeños ajustes en la alimentación pueden reducir la diarrea acuosa de forma duradera – sin necesidad de remedios milagrosos.
👉 „Si no estás seguro de cómo combinar el heno y la paja para tu caballo, contáctame – te ayudo a encontrar una ración adecuada para tus condiciones locales.“
